von Marion Tramer
Neben den richtigen Farbwerten spielt der Gesamtfarbauftrag in der Druckindustrie ebenfalls eine große Rolle. Dieser kann vor allem im Offsetdruck zu Druckproblemen führen, die spätere Reklamationen vom Kunden zur Folge haben. Um dies zu vermeiden, sollten PDF-Dokumente generell vor der Weiterverarbeitung nicht nur auf die Farbwerte, sondern auch auf einen zu hohen Gesamtfarbauftrag überprüft werden. Wie Sie dabei vorgehen, zeigt dieser Artikel.
von Marion Tramer

Wie kann ich kontrollieren, ob und welche Sonderfarben in einem PDF enthalten sind? Eine Schmuckfarbe, auch Sonderfarbe oder Spotcolour genannt, ist eine zusätzlich zu den CMYK-Grundfarben verwendete Druckfarbe beim Mehrfarbdruck. Eine Volltonfarbe lässt sich nicht aus den Standardgrundfarben zusammensetzen. Viele Firmen verwenden eine Sonderfarbe als sogenannte Hausfarbe, um so den Wiedererkennungswert zu steigern. Durch den Einsatz von Schmuckfarben ist es beispielsweise möglich, Farben wie Deckweiß, Gold-/ Silberfarben (Metallfarben) oder Leuchtfarben zu drucken. Die Sonderfarben werden vor dem Druck separat gemischt oder als Sonderfarbe eingekauft und im Druckprozess als Einzelfarbe aufgetragen. Gegenüber dem Vierfarbdruck, bei dem jeder zu druckende Farbton aus dem Zusammendruck der Farben Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz erzielt wird, bieten Sonderfarben den Vorteil einer vergleichsweise gleichbleibenden Qualität der zu reproduzierenden Farbtöne. Werden Sonderfarben gedruckt, erfordert das bei den heute üblichen Vierfarbmaschinen, die alle vier Prozessfarben in einem Arbeitsgang drucken, einen gesonderten Druckgang, was mitunter zu erheblichen Mehrkosten führen kann.

von Marion Tramer
Wie kann ich feststellen, welche Farben und Farbräume in einem PDF enthalten sind? PDF-Dokumente, die in der Druckindustrie verarbeitet werden, liegen in der Regel im CMYK- oder im Graustufenfarbraum vor, da der anschließende Druck mit Prozess- und eventuell mit Sonderfarben erfolgt – es sei denn, die Daten sollen in einem medienneutralen Farbraum vorliegen. PDF-Dokumente, die im Internet zur Verfügung gestellt werden, sollten dagegen im RGB-Farbraum vorliegen, um die Dateigröße so gering wie möglich zu halten. Mit dem Befehl Farben konvertieren können Farbraumtransformationen in Acrobat XI Pro durchgeführt werden, d. h., über diesen Befehl besteht die Möglichkeit, PDF-Dokumente nachträglich in den CMYK-, RGB- oder Graustufenfarbraum zu konvertieren. Bei der Konvertierung können auf Wunsch gleichzeitig Sonderfarben in den jeweils ausgewählten Zielfarbraum konvertiert oder einzelne Sonderfarben mit anderen Sonderfarben oder mit einer Prozessfarbe zusammengelegt werden.