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Es gibt wohl kaum Design- und Composingaufgaben, in denen keine Farbverläufe zum Einsatz kommen. Verläufe werden nämlich nicht nur benötigt, um Flächen oder Elemente dekorativ zu füllen, sondern auch, um Ebenen sanft zu überblenden. Mit Version 24.5 wurde nun in Photoshop ein komplett neues Verlaufs-Werkzeug eingeführt, welches einen großen Fortschritt bedeutet. Wir zeigen in diesem Artikel nicht nur genau, wie Sie mit diesem arbeiten, sondern nehmen dies auch zum Anlass, alle Möglichkeiten der Verlaufserstellung noch einmal zu beleuchten.
Ursprünglich gab es in Photoshop nur ein Werkzeug, mit dem Farbverläufe erstellt werden konnten, nämlich das Verlaufs-Werkzeug . Mit diesem zog man eine Linie auf, welche Anfang, Ende und Richtung des Verlaufs definierte. Nach Loslassen der Maustaste war Photoshop an der Reihe und erstellte den Verlauf [Abb. 1].
Abb. 1: Eine aufgezogene Linie definiert Länge und Richtung des Verlaufs.
Ein großer Nachteil des Werkzeugs ist es immer gewesen, dass man damit nur destruktiv arbeiteten konnte. Der erzeugte Verlauf wurde sofort mit den Pixeln der Ebene verrechnet und war dann nicht mehr veränderbar. Zudem gab es keine Vorschaumöglichkeit, was dazu führte, dass manchmal unzählige Versuche notwendig waren, bis der Verlauf endlich wie gewünscht verlief.
Mit Photoshop Version 5 wurden dann die Ebenenstile in Photoshop eingeführt und mit diesen der Ebeneneffekt Verlaufsüberlagerung. Über diesen war es erstmals möglich, Verläufe zu erstellen, die auch noch nachträglich editiert werden konnten.
Bei einer Verlaufsüberlagerung werden alle Pixel einer Ebene mit einer Verlaufsfüllung überzogen. Die am weitesten links, rechts, oben und unten liegenden Pixel der Ebene definieren dabei die Ausbreitung des Verlaufs [Abb. 2].
Abb. 2: Eine Verlaufsüberlagerung erstreckt sich immer über die komplette Breite und Höhe der Ebene, der sie zugewiesen wurde. Vergrößert man die Ebene, dann passt sich der Verlauf an die veränderte Größe an.
Eingerichtet wird sie, indem man die Ebene markiert, unten im Ebenen-Bedienfeld auf den FX-Button klickt und den Befehl Verlaufsüberlagerung wählt. Nun können alle Eigenschaften des Verlaufs eingestellt und jederzeit nachträglich angepasst werden.
Nachteil dieser Füllungsart ist allerdings, dass sie auf die Pixel der Ebene limitiert ist und keine Pixel vom Verlauf ausgeschlossen werden können. Zudem eignet sie sich nicht so gut für das »freie« und intuitive Gestalten.
Eine zusätzliche Möglichkeit für das Erstellen von Verläufen erhielt man mit Version 6 von Photoshop, als nämlich der Ebenentyp Füllebene eingeführt wurde, der auch aus einem Verlauf bestehen kann. Man richtet eine Verlaufsebene ein, indem man Ebene → Neue Füllebene → Verlauf wählt oder im Ebenen-Bedienfeld unten auf den Füllebenen-Button und danach auf Verlauf klickt.
Eine Füllebene besteht aus einer jederzeit anpassbaren Füllung, die sich standardmäßig über die komplette Arbeitsfläche erstreckt. Sie kann aber auch mit einer Ebenen- oder eine Vektormaske in einen selbst definierten Bereich gezwängt werden.
Füllebenen können schnell erstellt und einfach editiert werden. Allerdings ist es etwas fummelig, den optimalen Verlauf alleine über Regler hinzubekommen. Intuitives Gestalten ist auf diese Weise nicht möglich [Abb. 3].
Abb. 3: Bei einer Füllebene definiert eine Maske die Ausbreitung des Verlaufs.
Mit Version 24.5 wurde eine neue Generation des Verlaufs-Werkzeugs integriert, welche die bisherigen Nachteile beseitigt und die Vorteile der anderen Füllarten erhält.
Sie können Verläufe intuitiv mit der Maus aufziehen und nun auch direkt auf der Arbeitsfläche editieren.
Dank der Live-Vorschau können Sie Verläufe schnell und zielsicher aufziehen – ohne Trial and Error.
Die Verläufe können nachträglich bearbeitet werden.
Nachfolgend erläutern wir Ihnen im Detail, wie Sie mit der neuen Version des Werkzeugs praktisch arbeiten.
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