von Martin Vogler

Fotos mit künstlichen Lichtstrahlen (light rays) in Photoshop emotional aufladen

Um die Wirkung von Motiven etwas zu emotionalisieren oder gar zu dramatisieren, werden gerne Licht- bzw. Sonnenstrahlen (sun beams) in Composings eingebaut. Hierfür gibt es gleich mehrere Techniken. Ich demonstriere heute einen Weg, der mir besonders gut gefällt, weil die Strahlen darüber in wenigen Schritten erstellt und komfortabel an das Motiv angepasst werden können. Und das Beste: Alles ist nichtdestruktiv aufgebaut.

Es ist ganz einfach, Lichtstrahlen in ein Foto einzumontieren. Die in diesem Artikel vorgestellte Technik lässt sich flexibel an verschiedene Motive anpassen (Bildquelle: Pixabay).

 

1. Öffne ein Motiv Deiner Wahl. Idealerweise besitzt es irgendwo im Bild eine Lichtquelle, typischerweise die Sonne. Das ist aber auch nicht unbedingt zwingend. Sofern ein Himmel zu sehen ist, kann auch eine künstliche Sonne hinzugefügt werden. In meinem Beispielbild gibt es keine Sonne, aber dafür Bäume.

Ein herrlich unspektakuläres Waldfoto

 

Sonne hinzufügen

2. Um eine Sonne hinzuzufügen, wähle Ebene → Neue Füllebene → Verlauf. Klicke bei neue Ebene auf OK und stelle den Verlauf folgendermaßen ein:

  • Art: »Radial«
  • Winkel: »90°«
  • Skalieren: »78 %«
  • Die Verlaufsfarben stellst Du folgendermaßen ein: von Hell-Gelb (#feffc2) mit Deckkraft »100 %« nach Weiß mit Deckkraft »0 %«.
  • Wenn Du Dich im Dialog Verlaufsfüllung befindest, kannst Du das Zentrum des Verlaufs mit der Maus im Bild verschieben. In meinem Beispiel habe ich es nach links oben verschoben.

Einstellung des Verlaufs

 

3. Klicke auf OK und ändere die Füllmethode der Verlaufsfüllung-Ebene in Negativ multiplizieren.

4. Dupliziere die Verlaufsfüllung, indem Du Strg/Befehl + J drückst.

5. Bearbeite den Verlauf des Duplikats. Erhöhe den Skalieren-Wert deutlich, in meinem Fall auf auf »180°«.

Die Sonne hat eine kleine Korona erhalten.

 

Lichtstrahlen erzeugen

6. Erstelle eine weitere Verlaufsebene über Ebene → Neue Füllebene → Verlauf und treffe folgende Einstellungen:

  • Art: »Winkel«
  • Winkel: »90°«
  • Skalieren: »100 %«
  • Die Verlaufsfarben sind links ein Schwarz mit Deckkraft »100 %« und rechts ein Weiß mit Deckkraft »0 %«.

Erste Stufe des Strahlenverlaufs. Verschieben werden wir ihn dann später noch.

 

7. Doppelklicke noch einmal auf den Verlauf, um Dich in den Dialog Verläufe bearbeiten zu begeben. Stelle nun folgende Werte ein:

  • Verlaufsart: »Rauschen«
  • Rauheit: »50 %«
  • Farbmodell: »HSB«
  • Weißer Regler bei S: ganz nach links ziehen
  • Farben beschränken und Transparenz hinzufügen: Aktiviert

Unsere Lichtstrahlen nehmen Form an.

 

8. Verschiebe das Zentrum des Verlaufs nun noch bei aktivem Dialog Verlaufsfüllung über die Sonne bzw. Lichtquelle und klicke auf OK. Wir werden für das Feintuning später noch einmal zu diesem Dialog zurückkehren.

9. Stelle die Füllmethode der Strahlenebene auf Negativ multiplizieren.

Das Zwischenergebnis

 

Feintuning

Um die Strahlenform zu verändern, doppelklicke auf die Verlaufsebene, öffne den Verlauf und klicke auf den Button Zufallsparameter. Ein höherer Wert bei Rauheit führt zu dünneren und intensiveren Strahlen.

Eine schnelle Variation mit einem neuen zufälligen Verlauf und einem erhöhten Wert bei Rauheit

 

Verlauf speichern

Wenn Dir die aktuellen Zufallsparameter gefallen, kannst Du Dir sie übrigens über den Button Neu als neue Verlaufsvorgabe abspeichern.

Wenn Du den Strahleneffekt etwas ausdünnen möchtest, erstelle eine neue Einstellungsebene Tonwertkorrektur und verschiebe den Tiefenregler nach rechts. Damit sich die Einstellung nur auf die Strahlenebene auswirkt, drücke unten den Beschränken-Button .

Die Strahlen wurden über die Tonwertkorrektur in der Wirkung etwas reduziert.

 

Um die Strahlen zu färben, kannst Du unter der Tonwertkorrektur-Einstellungsebene eine neue Einstellungsebene Fotofilter erstellen, zum Beispiel mit »Warmfilter (81)«.

Die Lichtstrahlen wurden etwas erwärmt.

 

Ein mögliches Endergebnis sieht dann folgendermaßen aus:

Variante 1

 

Sehr schnell ist dann zum Beispiel eine weitere Variante erstellt:

Variante 2

 

Diese Strahlentechnik kann auf verschiedenste Motiv angewandt werden. Oft muss man die Strahlen noch über eine Ebenenmaske eingrenzen. Zum Beispiel kommen die Strahlen bei einem Fenster auch nur durch das Fenster. Daher muss man Strahlen, die aus der Wand zu kommen scheinen, mit einer Maske ausblenden. Ein paar weitere schnelle Beispiele:

Hier wurden nur der Strahlenverlauf gedreht und verschoben. Eine Ebenenmaske verhindert, dass auch Lichtstrahlen durch die Decke kommen.

 

Auch hier wurden die Strahlen an den Stellen ausblendet, wo sie aus der Decke oder der Wand kommen würden.

 

Hier wurden die Lichtstrahle etwas diffuser eingesetzt. Dadurch wirkt es nicht zu idealisiert und arrangiert.

 

Hier wurden die Lichtstrahlen über eine Ebenenmaske auf einen sehr kleinen Bereich begrenzt. Zur Vollendung hätte ich natürlich auch noch die Wasseroberfläche an den Stellen, an denen die Lichtstrahlen auf die Wasseroberfläche treffen, mit Lichtreflexen versehen müssen. Das habe ich mir aber jetzt einfach mal geschenkt ;)

 

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