von Martin Vogler

Adobe Photoshop CC 2020 ist erschienen – das sind die wichtigsten Neuerungen

Auf der Adobe Max hat Adobe auch wieder ein größeres Update für Photoshop vorgestellt. Viele haben gespannt auf »Photoshop für das iPad« gewartet. Es gibt aber auch für die Desktop-Version wieder ein paar substanzielle Verbesserungen, die es sich zu kennen lohnt. In diesem Artikel stellen wir die wichtigsten und besten Neuerungen vor.

Es gibt natürlich auch wieder einen neuen Splash-Screen. Der für CC 2020 stammt von Vanessa Rivera.

 

Als Video ansehen

Video: Neuerungen von Photoshop CC 2020

Cloud-Dokumente – ein neuer Dateityp für Photoshop

Mit Photoshop CC 2020 wird eine neue Art von Dokument eingeführt, nämlich das Cloud-Dokument. Dabei handelt es sich um eine Photoshop-Datei, deren Zuhause die Creative Cloud ist. Sie besitzt eine eigene Dateiendung, nämlich ».psdc«.

Cloud-Dokumente werden kontinuierlich in der Cloud gespeichert, ohne dass man das Speichern selbst anstoßen muss. Daher benötigt man für ein flüssiges Arbeiten auch eine aktive Internetverbindung, die selbstredend nicht zu langsam sein sollte.

Alle angeschlossenen Geräte greifen auf dieselbe Datei zu, welche immer auf dem aktuellen Stand gehalten wird.

 

Mit der Einführung dieses Dokumententyps soll gewährleistet werden, dass der Workflow mit verschiedenen Bearbeitungsgeräten schnell und reibungslos funktioniert. Man soll auf allen Geräten immer den aktuellen Stand zur Verfügung haben, ohne nervige Such-, Kopier- und Speicherprozesse über sich ergehen lassen zu müssen.

Zwar gibt es die Möglichkeit, Dateien in der Creative Cloud zu speichern, um sie dann auf anderen Arbeitsstationen weiterbearbeiten zu können, schon länger. Allerdings musste man diese immer über den Explorer bzw. Finder suchen, speichern und laden.

Seit CC 2020 wird einem nun bereits auf der Startseite das Öffnen bzw. Weiterbearbeiten von Cloud-Dokumenten angeboten. Das gilt auch für die Startseiten der iPad-App und Adobe Fresco. Damit sollte es möglich sein, überall sofort weiterarbeiten zu können.

Man kann Cloud-Dokumente direkt von der Startseite aus öffnen.

 

Das Speichern als Cloud-Datei ist natürlich optional. Speichert man nun eine Datei in Photoshop, wird standardmäßig extra nachgefragt, ob die Datei lokal oder in der Cloud gespeichert werden soll.

Es wird nachgefragt, ob man die Datei wie bisher lokal oder als Cloud-Dokument speichern will.

 

Auf jeden Fall sollte man bei der Nutzung von Cloud-Dokumenten die Beanspruchung des Datenvolumens nicht unterschätzen – denn es wird kontinuierlich hin- und hergespeichert. Da Photoshop-Dateien schnell sehr groß werden können, kann das mobile Datenguthaben sehr schnell schrumpfen, ohne dass man Wind davon bekommt. Eine Option, bei der man eine Synchronisierung nur über WLAN zulässt, habe ich leider noch nicht gefunden. Sie wäre aber extrem wichtig.

Cloud-Dokumente werden erst beim Launch der App synchronisiert – und das kann sich manchmal hinziehen.

 

Ist eine Datei erst einmal in der Cloud, steht sie auf allen Geräten sofort zur Verfügung. Man muss sie nicht suchen. Sie wird auf der Startseite der App angeboten.

Die Cloud-Dokumente stehen auf allen angeschlossenen Geräten direkt zur Verfügung, hier auf der iPad-App.

 

Trotzdem sollte man einem Dokument, welches das erste Mal als Cloud-Dokument gespeichert wird, die notwendige Zeit geben, den Weg in die Cloud finden zu können. Vor allem bei großen Photoshop-Dateien kann dies dauern. Auf der Creative Cloud-Website kann man die eigenen Cloud-Dokumente dann wie alle anderen Assets einsehen und verwalten.

Cloud-Dokumente können auch online über die CC-Website verwaltet werden.

 

Ein Thema, was sicher viele professionelle Anwender bewegen wird, ist das Thema »Datenschutz und Datensicherheit«. Zwar ist die Gefahr des Datenverlustes relativ gering, da man davon ausgehen kann, dass die Adobe-Server gut gewartet sind. Auf der anderen Seite stehen sie auf amerikanischem Boden. Und dort herrschen andere Standards, was den Umgang mit Daten anbelangt.

Ich würde jetzt einfach mal die Prognose abgeben, dass es kaum ein Kunde gutheißen wird, wenn sensible Daten und Projekte auf ausländischen Servern gespeichert werden. Auf jeden Fall sollte man sicherheitshalber mit den IT-Spezialisten, den Datenschutzbeauftragten und auch direkt mit Auftraggebern abklären, ob ein Projekt über die Cloud abgewickelt werden darf.

Objektauswahl-Werkzeug – schnelles Auswählen auf Grundlage von AI

Es wird mit Photoshop CC 2020 auch ein neues Werkzeug eingeführt. Seit Version CC 2018 kennen wir die Motivauswahl-Funktion (Auswahl → Motiv). Bei dieser überlässt man das Auswählen eines Motivs ganz alleine der Programmintelligenz.

Damit dies funktioniert, kommt eine über Deep-Learning-Technologien antrainierte künstliche Intelligenz (»AI«) zum Einsatz. Wir hatten die Motivauswahl-Funktion bereits hier vorgestellt. Unser vorläufiges Fazit war, dass sie für eine erste Schnellauswahl durchaus zu gebrauchen ist, man aber keine Wunder erwarten sollte.

Neben den nicht immer gelungenen Auswahlen hatte diese Funktion auch noch ein weiteres Problem: Wenn es mehrere Motive gibt – welches davon soll dann ausgewählt werden? Diese Aufgabe kann unmöglich mit künstlicher Intelligenz gelöst werden, denn nur die Anwender können schließlich wissen, was sie auswählen wollen. Ein Wahrsager-Modus ist nicht eingebaut ...

Auswahl über die Funktion Auswahl → Motiv. Es werden immer alle Motive ausgewählt.

 

Um dieses Entscheidungsproblem zu lösen, wurde nun das Objektauswahl-Werkzeug eingeführt. Es befindet sich in einer Gruppe mit dem Schnellauswahl- und dem Zauberstab-Werkzeug .

Werkzeug nicht vorhanden?

Sollte das Werkzeug dort nicht zu finden sein, klicken Sie einfach unten in der Werkzeugleiste auf den Drei-Punkte-Button und wählen Sie den Befehl Symbolleiste bearbeiten. Auf der rechten Seite des Dialogfelds Symbolleiste anpassen sollte sich nun das Werkzeug befinden und Sie können es nach links an den gewünschten Platz verschieben.

Ist das Objektauswahl-Werkzeug einmal gewählt, kreist man damit einfach das auszuwählende Motiv selbst ein und lässt dann Photoshop seines Amtes walten. Man kann das Motiv wahlweise mit einem Lasso oder Auswahlrechteck einfangen. Zudem kann man Auswahlbereiche mit gedrückter Umschalt-Taste hinzufügen oder mit gedrückter Alt-Taste abziehen lassen.

Zunächst wird das Motiv mit dem neuen Auswahl-Werkzeug eingefangen. Den Rest erledigt die künstliche Intelligenz.

 

Die Qualität der Auswahl entspricht, meinen ersten Erfahrungen nach zu urteilen, der Qualität, welche die Motiv-Auswahlfunktion im Moment zu liefern in der Lage ist – also gut genug als Startpunkt, aber noch relativ weit von einer brauchbaren Detailauswahl entfernt.

So richtig überzeugend ist die Auswahl auf Grundlage von künstlicher Intelligenz noch nicht.

 

Es ist möglich, noch ein Häkchen Objekt-Subtraktion zu aktivieren und Photoshop mit einer nachgelagerten Verbesserung der Auswahlkante zu beauftragen (Häkchen Automatisch verbessern). Ich konnte durch das Aktivieren dieser Optionen beim Test zwar minimale Unterschiede bei der Auswahl feststellen, aber keine deutlichen Verbesserungen. Das hängt aber sicher auch immer von der Beschaffenheit des Motivs ab.

Die Einstellungsmöglichkeiten für das Werkzeug in der Optionen-Leiste

 

Erweitertes Umformen von Ebenen

Spannende neue Möglichkeiten wurden der Verformen-Funktion spendiert, die über Bearbeiten → Transformieren → Verformen zu erreichen ist. Ab sofort kann das Gitter für die Verformung in individuelle Abschnitte aufgeteilt werden. Dazu gibt es drei neue Buttons, einen für die horizontale Teilung , einen für die vertikal Teilung und einen für die Querteilung . Die entsprechenden Befehle können auch über das Kontextmenü (rechte Maustaste) erreicht werden.

Nach Aktivierung des Buttons, können die Teilungen eingezogen werden.

 

Damit sind nun auch extrem komplexe Verformungen möglich.

Es können beliebig viele Teilungen vorgenommen und Objekte somit sehr komplex umgeformt werden.

 

Es können zum Beispiel auch mehrere Gitterpunkte aktiviert und verschoben werden.

Aus einem Bulli wird in Sekunden ein Stretch-Bulli.

 

Was das Ganze vor allem auch so interessant macht, ist, dass die Transformation auf Smartobjekte angewendet und der Umformungsprozess daher nichtdestruktiv durchgeführt werden kann. Es ist somit möglich, die Verformung jederzeit nachbessern, rückgängig machen oder auf neue Smartobjekt-Inhalte anwenden zu können.

Übersichtlichere Organisation von Vorgaben

Auch in Photoshop CC 2020 gibt es wieder Neuerungen, die auf eine Verbesserung der »User Experience« abzielen. So hat man sich diesmal die Vorgaben vorgeknöpft und sie aus den Tiefen der Menüstrukturen an die Oberfläche befördert.

Es gibt nun auch eigene Bedienfelder für Verläufe , Muster und Formen .

Neue Bedienfelder für den schnellen Zugriff auf Verläufe, Muster und Formen.

 

In diesen Bedienfeldern kann man die Vorgaben direkt per Drag & Drop umorganisieren.

Für das Umorganisieren einfach packen und verschieben

 

Außerdem kann man die Vorgaben nun in Ordnern organisieren, auch innerhalb des Farbfelder-Bedienfelds. Diese Neuerung hatte damals schon in der Version CC 2018 im Pinsel-Bedienfeld Einzug gehalten und für ein positives Echo bei Anwendern gesorgt.

Farbfelder können ab sofort auch in Ordnern organisiert werden.

 

Damit aber noch nicht genug. Es ist nun möglich, Farben, Verläufe und Muster blitzschnell als Füllebenen zu integrieren und durchzuwechseln. Dazu muss man nur ein Farb-, Verlaufs- oder Musterfeld auf die Arbeitsfläche ziehen. Und gibt es dann zum Beispiel eine Füllebene Farbfläche, kann man deren Farbe durch einen einfach Klick auf ein anderes Farbfeld ändern.

Einfach ein Farbfeld auf die Arbeitsfläche ziehen ...

 

... und es wird eine Füllebene mit dieser Farbe erzeugt.

 

Mit einem einfachen Klick auf ein anderes Farbfeld wird die Farbe gewechselt.

 

Zieht man ein Verlaufsfeld auf die Farbfläche ...

 

... wird daraus eine Verlaufs-Füllebene.

 

Zieht man ein Musterfeld auf die Arbeitsfläche ...

 

...verwandelt sich die Füllebene in eine Muster-Füllebene.

 

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Adobe zudem auch noch ein paar ganz neue Verläufe, Muster und Formen spendiert hat.

Ausbau des Eigenschaften-Bedienfelds

Eine weitere Neuerung, die auf eine Verbesserung des Benutzungserlebnisses abzielt, ist das erweiterte Eigenschaften-Bedienfeld. Dessen Inhalt passt sich an den gewählten Ebenentyp an und bietet nun viel mehr Handlungsmöglichkeiten.

Ist keine Ebene aktiviert, beziehen sich die Einstellungen auf das gesamte Dokument und die Hintergrundebene. Es können nun viele Dinge direkt im Bedienfeld überprüft und eingestellt werden, ohne dafür Menüs öffnen zu müssen. Es kommt bei der Benutzung fast ein Gefühl von einem »Schweizer Taschenmesser« auf.

Ist keine Ebene aktiviert, beziehen sich die Einstellmöglichkeiten global auf das Dokument.

 

Das aufgebohrte Eigenschaften-Bedienfeld stellt auf jeden Fall eine willkommene Neuerung dar, die sofort in Fleisch und Blut übergeht.

Auch bei aktivierten Text- und Pixelebenen sowie Smartobjekten sind mehr Möglichkeiten im Eigenschaften-Bedienfeld vorhanden.

 

Zusätzlich wurden unten im Eigenschaften-Bedienfeld Schnellaktionen integriert, über die man häufige Aufgaben mit einem Klick erledigen kann. So kann man eine Textebene mit einem Klick in eine Vektorform umwandeln oder den Hintergrund eines Motivs entfernen. Dabei wird in einem Schritt das Motiv ausgewählt und eine Ebenenmaske erstellt.

Bei der Schnellaktion Hintergrund entfernen wird selbiges durchgeführt. Dabei wird das Motiv über die Funktion Motiv auswählen ausgewählt und anschließend eine Ebenenmaske erstellt.

 

Besonders praktisch wäre es, wenn man auch eigene Aktionen in das Bedienfeld integrierten könnte. Das ist noch nicht möglich, aber vielleicht wird diese Möglichkeit im Laufe der Zeit noch integriert.

Smartobjekte zurückwandeln

Beim Anlegen eines Composing mit Photoshop wird man häufiger vor die Frage gestellt, ob man Ebenen in ein Smartobjekt packen soll oder sie doch lieber direkt editierbar lässt. Beides kann je nach Aufgabe Vor- und Nachteile bringen.

Entscheidet man sich für ein Smartobjekt und merkt erst später, dass man die Ebenen doch besser editierbar hätte, muss man das Smartobjekt zurückwandeln. Bislang waren dafür mehrere Arbeitsschritte notwendig. Nun kann man dies mit einem Klick erledigen lassen.

Dazu klickt man mit der rechten Maustaste auf das Smartobjekt und wählt aus dem Kontextmenü den Befehl In Ebenen konvertieren.

Der entsprechende Befehl befindet sich im Kontextmenü und auch im Eigenschaften-Bedienfeld.

 

Danach befinden sich die Ebenen des Smartobjekts wieder im Hauptdokument, organisiert in einer Ebenengruppe mit dem Namen »Smartobjektgruppe«.

Die Ebenen des Smartobjekts befinden sich wieder im Hauptdokument, organisiert in einer Ebenengruppe mit dem Namen »Smartobjektgruppe«.

 

Optimierung des Dialogs »Inhaltsbasierte Füllung«

Auch der in CC 2019 eingeführte Dialog Bearbeiten → Inhaltsbasierte Füllung wurde etwas erweitert. Man kann nun entscheiden, wie der Sampling-Bereich, also der Bereich, aus dem die Pixel für die Neuberechnung der Füllung stammen, zu Beginn beschaffen sein soll.

  • Automatisch: Photoshop stellt den Sampling-Bereich nach eigenem Ermessen ein.
  • Rechteck: Photoshop erzeugt einen rechteckigen Sampling-Bereich rund um die Motivauswahl.
  • Benutzerdefiniert: Es gibt noch keinen Sampling-Bereich. Der Benutzer muss diesen nachfolgend selbst mit dem Pinsel in den Einstellungsbereich malen.

Das Prozedere beim Optimieren des Sampling-Bereichs hat sich nicht geändert. Man kann nun aber zwischen verschiedenen Ausgangspunkten wählen.

 

Inhaltsbasierte Füllung in der Praxis einsetzen

In diesem Artikel lernen Sie, wie Sie mit Inhaltsbasierte Füllung in der Praxis arbeiten.

Objektivunschärfe: Verlagerung des Fokuspunkts

Beim Objektivunschärfe-Filter, den Sie im Filter-Menü Weichzeichnungsfilter finden, kann man ab sofort auch den Fokuspunkt verschieben.

Bei diesem Foto wurde zunächst ein Verlauf im Alphakanal angelegt, der als Tiefen-Map fungieren soll.

 

Nach Einstellung des Alpha-Kanals als Tiefen-Map wird diese für das Erzeugen der Unschärfe verwendet.

 

Dann kann man den Fokuspunkt durch Klicken im Vorschaubild verschieben. Die Stelle, an welcher der Fokuspunkt gesetzt ist, habe ich mit einem Kreis markiert.

 

Ebenenkompositionen in Smartobjekten

Smartobjekte sind nicht nur ein wichtiger Baustein für das nichtdestruktive Arbeiten, sondern können beim Composing auch für mehr Effizienz sorgen. So können in Smartobjekten Variationen von Ebeneninhalten hinterlegt und bei Bedarf getauscht werden. Allerdings war es dafür bislang immer notwendig, das Smartobjekt zu öffnen und den alternativen Inhalt zu aktivieren.

In Photoshop CC 2020 ist es nun möglich, Ebenenkompositionen in Smartobjekten anzulegen und diese zu wechseln, ohne dafür das Smartobjekt öffnen zu müssen.

Bei diesem Composing kommt im Hintergrund ein Smartobjekt zum Einsatz.

 

Der Inhalt des Smartobjekts besteht aus mehreren Ebenen. Für jeden Einblendezustand wurde eine Ebenenkomposition angelegt.

 

Diese können nun im Hauptdokument ganz einfach gewechselt werden. Dazu gibt es ab sofort im Eigenschaften-Bedienfeld ein dediziertes Pull-down-Menü.

 

Es ist also nicht mehr notwendig, das Smartobjekt zu öffnen und dort den Zustand zu ändern. Allerdings muss man den Zustand auch bei allen anderen Instanzen des Smartobjekts ändern.

 

Diese unscheinbare Änderung hat es in sich und birgt enorme Zeitsparpotenziale bei vielen Composingaufgaben.

Das Arbeiten mit Nummernbuttons wird dank dieser Neuerung deutlich komfortabler. Man braucht keine unabhängigen Smartobjekt-Kopien mehr zu erzeugen, sondern arbeitet mit einem einzigen Smartobjekt, bei dem man jeweils nur andere Ebenenkompositionen, also Zahlen einblendet. Die Vorteile eines Smartobjekts bleiben dabei sogar erhalten. Man braucht also zum Beispiel die Hintergrundfarbe nur einmal zu ändern, um sie bei allen Nummernbuttons zu ändern. Ist das nicht klasse?

 

Verbesserter Neu-Dialog

Der Dialog für das Anlegen eines neuen Dokuments, der sich zum Beispiel über den Befehl Datei → Neu öffnen lässt, ist nun endlich bei einem Stand angelangt, der das Aktivieren der alten Version nicht mehr notwendig macht. Der Dialog öffnet sich deutlich schneller, und alle Optionen auf der rechten Seite können ohne Bewegen eines Scrollbalkens erreicht werden. Warum nicht gleich so?

Der Dialog Neues Dokument öffnet nun richtig schnell und macht insgesamt einen »robusteren« Eindruck, so komisch das klingen mag.

 

Drei Dinge, die ab sofort anders aussehen

Nur kleine visuelle Neuerungen, aber trotzdem eine Erwähnung wert:

  • Das Programm-Icon ist ab sofort abgerundet.
  • Der Rahmen und die Griffe beim Freistellungswerkzeug wurden umgestaltet.
  • Das Symbol für neue Ebenen, Kanäle, Pinsel etc. ist nun ein Plus-Zeichen .

Drei visuelle Änderungen auf einen Blick: das neu Programmicon, der veränderte Freistellrahmen und das neue Neu-Icon

 

Konsistentes Werkzeugverhalten

Ab sofort verhalten sich die Transformations-Werkzeuge wieder konsistent. Mit CC 2019 war eingeführt worden, dass Pixelebenen und Smartobjekte standardmäßig proportional, also unverzerrt transformiert werden. Zuvor war dafür immer das zusätzliche Gedrückthalten der Umschalt-Taste notwendig. Diese neue Regel galt aber nicht für Pfade bzw. Formebenen. Ab sofort gelten bei allen Ebenen dieselben Standards. Es werden also auch die vektorbasierten Ebenen standardmäßig unverzerrt transformiert.

Wer sich an diese Neuerung einfach nicht gewöhnen kann oder will, wird sich darüber freuen, dass man nun auch bei den Transformations-Werkzeugen das alte Verhalten wiederherstellen kann. Dazu muss man einfach nur in den Voreinstellungen im Reiter Allgemein das Häkchen bei Älteres "Frei Transformieren" verwenden setzen.

Darüber werden sich vor allem alteingesessene Anwender freuen, sofern sie sich nicht bereits umgewöhnt hatten.

 

Kleine, aber feine Änderungen

Neuer Zauber-Zoom

Ein Highlight ist sicher der neue Schnell-Zoom. Klickt man mit gedrückter Alt-Taste auf ein Ebenenicon, wird der Ebeneninhalt gezielt so heranzoomt, dass er die komplette Arbeitsfläche einnimmt. Ein echter Zeitsparer, denn zoomen muss man oft.

Klickt man mit gedrückter Alt-Taste auf ein Ebenenicon, ...

 

... dann wird der Ebeneninhalt bildschirmfüllend herangezoomt.

 

Schneller Werkzeug-Wechsel

Ab sofort kann temporär zwischen Pinsel und Radierer hin- und hergewechselt werden, indem man die Häkchen-Taste <> gedrückt hält. Diese Möglichkeit gab zwar bislang bereits, wenn man die E-Taste gedrückt hielt. Das Praktische an der neuen Möglichkeit ist aber nicht nur, dass man sich die Taste leichter merken kann, sondern dass auch die Werkzeugeinstellungen des aktuellen Pinsels übernommen werden und man zum Beispiel nicht erst an der Pinselgröße rumdoktern muss.

Die Entwickler haben auch noch ein Stück weitergedacht: Malt man in einer Maske, wird mit der <>-Taste zwischen Schwarz und Weiß hin- und hergewechselt.

Schnelles Schließen von Dokumenten

Es gibt nun den Befehl Datei → Sonstige schließen, mit dem man alle Dokumente bis auf das aktuell gewählte auf einmal schließen kann.

Fazit

Version CC 2020 von Photoshop bietet zwar keine spektakulären neuen Funktionen, aber viele sinnvolle Detail-Verbesserungen, die ein schnelleres und komfortableres Arbeiten in der Praxis ermöglichen. Ich halte es daher für ein gelungenes Update. Besonders nützlich finde ich eine Neuerung, die gar nicht so an die große Glocke gehängt wurde: Ebenenkompositionen in Smartobjekten. Auch die Verbesserungen bei der Benutzerführung (Eigenschaften-Bedienfeld, Vorgaben-Verwaltung) wird auch bei anderen Anwendern, denke ich, gut ankommen.

Zurück