von Klaas Posselt

Diese Neuerungen bietet Adobe InDesign 2022 (17.0)

Auf der Adobe MAX 2021 wurde auch wieder eine neue Version von Adobe InDesign vorgestellt. In diesem Artikel erläutern wir, welche neuen Funktionen hinzugekommen sind.

Der Splash-Screen von InDesign 2022 wurde von Au Chon Hin gestaltet.

 

Die neue Version wird wie immer in der Creative Cloud Desktop-App angeboten. Wichtig: Löschen Sie bei der Installation niemals die alte Version! Wenn nämlich die neue Version Bugs oder für Sie negative Änderungen bringen sollte, können Sie immer noch mit der älteren Version wie gewohnt weiterarbeiten. Sollte sich die neue Version dann irgendwann als stabil und produktivitätssteigernd herausstellen, können Sie den Umstieg immer noch vollziehen.

Achten Sie darauf, vor der Installation das Häkchen bei Frühere Versionen entfernen zu entfernen, damit Sie mit der älteren InDesign-Version weiterarbeiten können.

 

Diesen Tipp als Video ansehen

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Systemvoraussetzungen

Die neue Version (17.0) benötigt mindestens macOS 10.15 (Catalina) oder Windows 10 (1809). Wer noch mit einem älteren Betriebssystem unterwegs ist, bekommt sie nicht in der Creative Cloud Desktop App angeboten. Zur Unterstützung von macOS 12 oder Windows 11 gibt es im Moment noch keine offiziellen Informationen. Diese sollten aber bald verkündet werden.

Capture Panel

Von der App Adobe Capture CC (für iOS und Android) kennen wir die Möglichkeit, auf der Grundlage eines frisch mit der Kamera aufgenommenen Fotos Muster, Formen, Farblooks und vieles mehr erzeugen zu können. Dies ist nun auch in InDesign möglich.

Dazu muss man aber natürlich kein Foto schießen, sondern einfach nur eines in InDesign markieren. Danach steht im Kontext-Menü, welches sich nach Klick mit der rechten Maustaste öffnet, der neue Befehl Aus Bild extrahieren zur Verfügung. Über diesen kann man InDesign damit beauftragen, auf Grundlage des markierten Bilds

  • Farbdesigns und
  • Formen zu erzeugen oder
  • eine Schrift zu erkennen.

Der neue Menübefehl Aus Bild extrahieren

 

Nach Wahl eines Befehls, zum Beispiel Farbdesign, öffnet sich ein Dialog mit dem Namen Aus Bild extrahieren. Die Funktion arbeitet cloudbasiert und nutzt für die Durchführung Adobe-KI-Technologien. Sie kann also nur ihren Dienst tun, wenn eine Internetverbindung besteht.

Der Dialog Aus Bild extrahieren

 

Im Abschnitt Farbdesigns generiert die Funktion aus dem Bild fünf Farben, welche die Farbstimmung bestmöglich wiedergeben. Über das Drop-down-Menü Farbstimmung kann diese Zusammenstellung modifiziert werden, es können also weitere Vorschläge eingeholt werden.

Nach Erzeugung einer anderen Stimmung (Gedämpft) über das Menü Farbstimmung

 

Durch Verschieben der Kreise im linken Vorschaubereich kann man die Farben aber auch selbst bestimmen und nach Klick auf den Plus-Button gleich mehrere Designs anlegen.

Ist man mit der Auswahl zufrieden, kann man das Farbdesign über den entsprechenden Button unten in der eigenen CC-Bibliothek speichern. Danach steht das Farbdesign in allen genutzten CC-Programmen dauerhaft zur Verfügung.

Markiert man oben im Menü den Abschnitt Schrift, kann man die Funktion damit beauftragen, herauszufinden, welche Schriftart in einem Bild verwendet wurde. Ob dies wie gewünscht funktioniert, muss sich erst noch zeigen. In unseren ersten Tests war dies weniger der Fall. Es hängt aber sicherlich auch von der Größe und dem Kontrast des jeweiligen Bilds ab, ob passende Schriften gefunden werden können.

Benutzeroberfläche skalieren

Diese Neuerung wird vor allem Windows-Anwender freuen, denn auf Windows-PCs konnte man die Programmoberfläche von InDesign bislang nicht an hochauflösende Displays anpassen.

Nun gibt es in den Voreinstellungen aber den neuen Abschnitt Benutzeroberfläche skalieren.

Die neue Voreinstellung Benutzeroberfläche skalieren

 

Wird bei den Optionen die UI-Größe verändert, ist ein Neustart von InDesign erforderlich, damit die Änderungen greifen. Es können nun alle Programmelemente größer dargestellt werden. Je nach Display stehen mehr oder weniger Vergrößerungsstufen zur Verfügung.

Außerdem kann man weiter unten auch die Anzeigegröße von Ankerpunkten, Griffen und Begrenzungsrahmen anpassen, sofern man Probleme haben sollte, diese zu erkennen oder sie aufgrund eines erhöhten Kaffeekonsums sicher mit der Maus zu treffen.

Ankerpunkte, Griff und Rahmen können nun ebenfalls vergrößert werden.

 

Nutzung von Tastaturbefehlen aus Photoshop und Illustrator

Über die Funktion Tastaturbefehle kann man bereits seit Längerem eigene Shortcuts erstellen und dauerhaft speichern. Für Anwender, die eher in Illustrator oder Photoshop zuhause sind, stellte es aber immer eine unangenehme Zusatzaufgabe dar, die Shortcuts in InDesign anzugleichen.

Ab sofort kann man nun aber die in Illustrator oder Photoshop angelegten Shortcuts direkt in InDesign nutzen, indem man im Menü Tastaturbefehle oben auf den Illustrator-Button bzw. den Photoshop-Button klickt.

Fazit

Das war's auch schon wieder, mehr gibt's leider nicht über InDesign zu berichten. So kurz war wohl noch kein Beitrag über die Neuerung eines jährlich »großen« InDesign-Updates. Ein bisschen mehr hätten wir uns schon erhofft, auch wenn die Skalierung der Benutzeroberfläche für Windows-Anwender natürlich eine willkommene Neuerung ist. Vielleicht kommt aber »zwischen den Jahren« auch noch einmal etwas Bedeutenderes nach.

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