von Klaas Posselt

InDesign CC 2020 – das sind die wichtigsten neuen Funktionen des Updates

Eine neue Version für InDesign steht ab sofort zum Download über die Creative Cloud-App bereit. Version CC 2020 bietet neben kleinen Bugfixes und Verbesserungen auch wieder ein paar substanzielle Neuerungen, auf die Anwender schon länger gewartet oder gehofft hatten. InDesign-Experte Klaas Posselt stellt diese auf den Punkt gebracht in diesem Artikel vor.

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Video: Neuerungen von InDesign CC 2020

Vorab darf wie immer der Hinweis nicht fehlen, dass Sie auf keinen Fall die Vorgängerversion bzw. Ihre Brot- und Butterversion deinstallieren sollten. Achten Sie also bei der Installation darauf, nicht aus Versehen das Häkchen bei Frühere Versionen entfernen zu setzen!

Achten Sie bei der Installation darauf, dass das untere Häkchen deaktiviert bleibt.

 

Sollte sich die neue Version über die nächsten Wochen und Monate als stabil und produktionssicher herausstellen, können Sie sich immer noch Gedanken machen, ob Sie dauerhaft auf diese setzen.

In der frisch überarbeiteten Desktop-Applikation wird der Download angestoßen.

 

Creative Cloud-Desktop-App

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie mit der Desktop-Applikation arbeiten.

Spaltenlinien

Ab sofort können Spaltenlinien sehr einfach und komfortabel erzeugt werden. Bislang war dafür eine händische Konstruktion oder ein externes Skript erforderlich.

Spaltenlinien in älteren Versionen erzeugen

In diesem Artikel stellen wir Workarounds für das Erzeugen von Spaltenlinien vor.

Spaltenlinien werden gar nicht so selten benötigt. Daher ist es eine willkommene Neuerung, dass diese nun »out of the box« in InDesign erzeugt werden können.

 

Das Ganze wurde so gelöst, dass Spaltenlinien als Eigenschaften von Rahmen angelegt werden. Verschiebt oder skaliert man also den Rahmen, dann werden angelegte Spaltenlinien ebenfalls verschoben und skaliert.

Der Weg zu den Einstellungen führt über das Kontextmenü des Textrahmens, welches sich nach Klick mit der rechten Maustaste öffnet. In diesem wählen Sie den Menüpunkt Textrahmenoptionen. Alternativ drücken Sie die Tastenkombination Strg/Befehl + B.

Über das Kontextmenü erreichen Sie die Textrahmenoptionen.

 

Im geöffneten Dialog Textrahmenoptionen finden Sie die Reiter nun alle auf der linken Seite. Uns interessiert der neu hinzugefügte Punkt Spaltenlinien.

Der neue Reiter Spaltenlinien bietet einige Optionen.

 
  • Im Abschnitt Linienlänge können Sie einstellen, mit welchem Abstand zum Rahmen die Linie oben beginnen und unten enden soll.
  • Sie können auch die Horizontale Position der Linie manuell über einen Versatz-Regler ändern, sie also nach rechts oder links verschieben.
  • Außerdem ist es möglich, im Abschnitt Kontur das Aussehen der Linie anzupassen.
  • Fügt man im Reiter Allgemein bei Anzahl weitere Spalten hinzu, erhöht sich entsprechend auch die Anzahl der Spaltenlinien.

Die Anzahl der Spaltenlinien orientiert sich automatisch an der Anzahl der Spalten.

 

Variable Schriftarten

Es können nun auch in InDesign variable Schriftarten genutzt werden. Dabei handelt es sich um Fonts, die so angelegt sind, dass Schriftparameter, wie die Dicke oder Breite der Buchstaben, flexibel über Schieberegler angepasst werden können. Sie erkennen diese Schriftarten an einem kleinen Symbol in der Schriftliste.

Man startet dabei mit einem voreingestellten Schriftschnitt und klickt dann auf das Symbol neben dem Schriftschnittnamen, um sich eine individuelle Variante zu erstellen.

Ein Klick auf das Icon öffnet ein Menü mit Schiebereglern, über die man die Schrift nun umformen kann.

 

An der Übersetzung der Parameter könnte zwar noch gefeilt werden. In jedem Fall können sehr viele Eigenschaften, welche das Erscheinungsbild der Schrift betreffen, angepasst werden.

Die Schrift Graduate ist relativ gut ausgebaut und bietet zahlreiche veränderbare Parameter.

 

Platzierung von SVG-Dateien

Auch für diese Aufgabe war bislang ein Workaround notwendig. Aber nun können auch SVG-Dateien direkt über den Platzieren-Dialog ins Layout gebracht werden. Sie werden danach auch als ganz normale Verknüpfung verwaltet.

Es werden nun auch SVG-Dateien erkannt.

 

Und was noch?

Weitere »echte« Neuerungen sucht man bei CC 2020 vergebens. Diese hatte es aber dafür auch beim letzten Update in größerer Zahl gegeben.

Dafür wurde diesmal wieder mehr Aufwand in die Beseitigung von Bugs und die Verbesserung von noch nicht ganz reibungslos funktionierenden alten Neuerungen, wie dem Import von PDF-Kommentaren, gesteckt – was auch dringend geboten war.

Komplett weggefallen ist die Unterstützung des Flash-Formats, vor nicht allzu langer Zeit noch eine Schlüsseltechnologie von Adobe, auf der einmal alles basieren sollte.

Außerdem ist es wichtig zu wissen, dass die Version CC 2020 nur für die neuesten Versionen der Betriebssysteme verfügbar ist, also macOS 13 und Windows 10 (18xx).

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