von Monika Gause

Illustrator CC 2019 ist erschienen – wir stellen die wichtigsten Neuerungen des Updates vor

Adobe Illustrator hat mal wieder ein größeres Update erhalten. Die Version CC 2019 bietet einige interessante neue Funktionen und auch ein paar Änderungen bei der Bedienung. In diesem Artikel erläutern wir Ihnen die wichtigsten Neuerungen.

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Video: Illustrator CC 2019 Neuerungen

Neue Verlaufsart: Freihandverlauf

Viele Anwender finden Illustrators Verlaufsgitter sehr schwierig zu benutzen. Nun wurde eine schöne Alternative integriert, die es deutlich einfacher macht, Farben auf Objekte ineinanderlaufen zu lassen.

Nachdem Sie das Objekt und das Verlaufs-Werkzeug ausgewählt haben, sehen Sie in den Steuerungs-, Verlaufs- und Eigenschaften-Bedienfeldern das Icon einer neuen Verlaufsart, die sich Freihandverlauf nennt.

Illustrator wurde eine neue Verlaufsart hinzugefügt.

 

Wenn Sie im Verlaufs-Bedienfeld die Einstellung Punkte wählen, können Sie auf Ihrem Objekt mit einem Klick neue Stopps/Marker setzen und diesen jeweils eine eigene Farbe zuweisen, zum Beispiel aus dem Farbfelder-Bedienfeld.

Nachdem einem Stopp eine neue Farbe zugewiesen wird, ändert sich der Verlauf in der Objektfläche entsprechend.

 

Für jeden Stopp können auch eigene Werte bei Deckkraft und Überfüllen eingestellt werden.

Die Überfüllen-Einstellung kann via Werteeingabe oder durch Ziehen am gestrichelten Kreis angepasst werden.

 

Bei der Einstellung Linien können Sie statt Punkten Linien aufziehen. Daher wird der Gesamtverlauf nicht von einem Punkt, sondern von einer Linie aus verändert.

Aufziehen einer Verlaufslinie

 

Die Linien und Stopps können auch noch nachträglich verschoben werden. Aber aufgepasst: Wird ein Stopp aus dem Objekt herausgezogen, wird er gelöscht. Zudem können sich Linien nicht kreuzen. Illustrator weist durch entsprechende Warnhinweise darauf hin.

Ein weitere Besonderheit ist, dass die Freihandverläufe auch gespeichert werden können. Dazu zieht man sie einfach in das Grafikstile-Bedienfeld. Dieser Verlauf kann dann anderen Objekten ebenso schnell zugewiesen werden.

Eine Einschränkung gibt es aber auch hier: Ist das Objekt kleiner als das Objekt, von dem der Verlauf stammt, erfolgt keine Skalierung. Es werden nur die Stopps übernommen, die auf dem neuen Objekt Platz haben.

Freihandverläufe können zwar als Grafikstile gespeichert und zugewiesen werden. Allerdings werden sie in der Größe 1:1 übertragen, wodurch bei kleineren Objekten manche Punkte nicht angezeigt werden können.

 

Bearbeitung mehrerer Objekte

Wenn Sie ein Objekt auswählen, werden Sie feststellen, dass nun im Eigenschaften-Bedienfeld ein neuer Button Globale Bearbeitung starten auftaucht.

Ein neuer Button Globale Bearbeitung starten wurde integriert.

 

Nach Klick auf diesen Button werden gleichartige Objekte ebenso markiert. Wenn Sie Änderungen am markierten Objekt durchführen, zum Beispiel einen Pfad umformen, werden diese Änderungen auch an den anderen markieren Objekten durchgeführt.

Die anderen markierten Objekte werden entsprechend geändert.

 

Die neue Funktion bietet nach Klick auf das Häkchen ein paar Optionen, durch die Sie beeinflussen können, welche Eigenschaften übereinstimmen müssen, damit Objekte zur Auswahl hinzugefügt werden.

Man kann zum Beispiel einstellen, dass Objekte dieselbe Größe oder dasselbe Aussehen besitzen müssen, damit sie ausgewählt werden. Illustrator nimmt es dabei relativ genau und lässt keine großen Unterschiede zu. Zudem ist es möglich, die Auswahl auf bestimmte Arbeitsflächen oder Bereiche zu begrenzen.

Über den Bereich Entsprechung kann man die Bedingungen für das Ausgewähltwerden eingrenzen.

 

Diese Funktion ermöglicht es also, Objekte, die nicht als Symbole angelegt sind oder schwierig gemeinsam auszuwählen wären, zu finden und zugleich zu ändern.

Individuelle Werkzeugleisten

Viele Werkzeuge von Illustrator werden eher selten oder zumindest nicht in jedem Projekt benötigt. Sie stehen einem dann immer ein bisschen im Weg herum. Ab sofort ist es möglich, sich für den schnelleren Zugriff eigene Werkzeugleisten zu erstellen und je nach Aufgabenstellung einzublenden.

Um eine eigene Werkzeugleiste zu erstellen, wählen Sie Fenster → Symbolleisten → Neue Symbolleiste und geben zunächst einen Namen für Ihre neue Leiste ein. Sie können übrigens mehrere eigene Leisten definieren, zum Beispiel für jeden Aufgabenbereich eine eigene.

Benennung der eigenen Werkzeugleiste

 

Danach erscheint eine noch ungefüllte Werkzeugleiste, die Sie nach Klick auf die drei Punkte »nach Herzenslust« mit den gewünschten Funktionen bestücken können, indem Sie diese aus dem Menü Alle Werkzeuge in die Leiste ziehen.

  • Wenn Sie Werkzeug aufeinanderziehen, erzeugen Sie Gruppen.
  • Eine blaue Linie bestimmt, an welcher Position das Werkzeug landet.
  • Ausgegraute Werkzeuge sind bereits in der Leiste enthalten.

Hier wird ein Werkzeug unter das bereits enthaltene Werkzeug gezogen. Die blaue Linie markiert den Zielort.

 

Unten im Menü können Sie durch Anklicken auch noch die Standardelemente hinzufügen, also Flächen- und Konturfarben, Farben sowie Zeichen- und Bildschirmmodi.

Hinzufügen von Standardelementen

 

Eine neue Werkzeugleiste können Sie gegen die ursprüngliche Leiste austauschen und im Arbeitsbereich speichern. Die Standardleiste können Sie aber jederzeit über Fenster → Symbolleisten wieder zurückholen.

Mit den Werkzeugleisten muss man leider ab sofort etwas vorsichtiger umgehen, denn es besteht die Gefahr, Werkzeuge zu verschieben, auch wenn der Bearbeitungsmodus gar nicht aktiviert ist.

Neue Ansichten

Wenn Sie Ansicht → Original wählen, können Sie nun ein Blatt Papier neben den Bildschirm halten und es ist ziemlich genau gleich groß.

Screendesigner erhalten ihre 100%-Ansicht dafür aber leider nur noch über Ansicht → Pixelvorschau.

Über Ansicht → Präsentationsmodus können Sie Ihren Kunden oder Kollegen nun Ihre Arbeiten ohne das »Drumherum« zeigen. Dabei navigieren Sie mit den Pfeiltasten durch die Zeichenflächen.

Über Ansicht → Ansicht zuschneiden können Sie nun erreichen, dass Objekte nicht mehr über die Zeichenflächengrenzen hinweg sichtbar sind.

Objekte-Teile, die über Zeichenflächen hinausragen, werden ausgeblendet, wenn Sie Ansicht zuschneiden wählen.

 

Vergrößerung der Bedienelemente

Bei hochauflösenden Bildschirmen schrumpfen die Bedienelemente und sind dann nur noch sehr schwer zu erkennen und zu treffen. Diesen Zustand können Sie nun verbessern.

Um die Bedienelemente zu vergrößern, gehen Sie in die Voreinstellungen und dort in den Bereich Benutzeroberfläche. Dort sehen Sie einen neuen Regler Skalierung der Benutzeroberfläche, der eben dies bewirkt. Je nach Monitorauflösung haben Sie hier mehr oder weniger Stufen zur Verfügung.

Die Benutzeroberfläche kann nun skaliert werden.

 

Die Änderung wird erst nach einem Neustart von Illustrator wirksam. Elemente, welche das Betriebssystem zur Verfügung stellt, zum Beispiel die Menüleiste, können nicht skaliert werden.

Änderungen bei Schriften

Ab sofort können Sie bei der Schriftwahl sehen, wie der Text im Dokument aussehen würde. Sobald Sie mit der Maus über die Schriftart fahren, wird diese im Dokument temporär ersetzt.

Direktanzeige der Schriftart beim Drüberfahren

 

Die Schriftvorschau im Menü lässt sich nun auch etwas durch die kleinen A-Buttons rechts oben im Menü vergrößern.

Über die Filter oben links können Sie die Liste der Schriftarten auf bestimmte Klassifizierungen oder Eigenschaften eingrenzen.

Die Schriftartenliste kann auf bestimmte Klassifizierungen oder Eigenschaften eingegrenzt werden.

 

Sie können sich auch gezielt die Schriftarten von Adobe Fonts oder die zuletzt hinzugefügten Schriften anzeigen lassen. Dadurch können Sie Schriften deutlich schneller finden.

Wenn Sie auf Mehr suchen klicken, sehen Sie direkt die komplette Schriftsammlung von Adobe Fonts und können die Schriften direkt synchronisieren, also in Illustrator verfügbar machen. Sie ersparen sich damit also ab sofort den Gang auf die Website.

Die Synchronisation von Schriften erfolgt nun ohne Umwege über die Website von Adobe.

 

Fazit

Illustrator CC 2019 bietet also viele sinnvolle Neuerungen, die das Arbeiten in der Praxis deutlich beschleunigen und vereinfachen.

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