GREP-Stile geschickt zur automatischen Abstandssteuerung nutzen

In nahezu jedem Text finden sich zusammengesetzte Abkürzungen wie beispielsweise »z. B.«, »u. a.«, »u. A. w. g.« Für Sie erhebt sich dabei immer die Frage, ob und, wenn ja, wie viel und welchen Leerraum zwischen die einzelnen Teile der Abkürzung gesetzt werden soll. Weiterhin ist es eine wichtige Frage, wie man den festgelegten Abstand nach einer Übernahme des Textes in ein anderes Werk so rationell wie möglich einheitlich abändern kann. Und nicht zuletzt soll ja die Abkürzung nicht in der Mitte umbrechen, sodass der erste Teil in der einen Zeile und der zweite Teil in der nächsten Zeile steht. Wie Sie diese Probleme in InDesign ganz leicht und rationell lösen können, zeigt Ihnen dieser Beitrag.

Abstand statt Leerzeichen

Am Anfang steht die Überlegung, ob ein Leerzeichen innerhalb einer Abkürzung generell die optimale Lösung sein kann. Selbst wenn Sie dieses Leerzeichen in InDesign als »geschütztes« Leerzeichen ausgestalten oder eines der Geviert-Leerzeichen verwenden, und selbst wenn Sie es per Zeichenformat mit der Eigenschaft »Kein Umbruch« versehen, kann dieses Leerzeichen nach einer Übernahme des Textes in andere Dokumente oder in andere Programme durchaus wieder ein ganz normales Leerzeichen sein. Deshalb wählen Sie in diesen Fällen in InDesign eine andere Strategie: Sie setzen überhaupt kein Leerzeichen in die Abkürzungen und steuern den Abstand mit einem GREP-Stil.

1. Zeichenformat für Abstandssteuerung anlegen

Laufweite einstellen

Erstellen Sie wie gewohnt ein neues Zeichenformat und nennen Sie es beispielsweise »Abstand in Abkürzungen«. Als einzige Eigenschaft weist das Zeichenformat in der Kategorie Grundlegende Zeichenformate einen bestimmten Wert für die Laufweite auf . Der Wert wird dabei in Tausendstel Geviert gemessen; möchte Ihr Kunde beispielsweise ein Achtelgeviert Abstand in Abkürzungen, wählen Sie den Wert »125« (weil 125/1.000 gleich 1/8).

Außer dem Eingabefeld für die Laufweite bleiben alle Felder komplett leer, sodass das Zeichenformat den betreffenden Zeichen nichts außer einer erhöhten Laufweite zuweist.

2. GREP-Stil für »z. B.« im Absatzformat anlegen

Neuer Grep-Stil

Öffnen Sie die Absatzformatoptionen des betreffenden Absatzformats. Wählen Sie die Kategorie GREP-Stil und klicken Sie auf Neuer GREP-Stil.

Wählen Sie aus der Liste Format anwenden das vorher angelegte Zeichenformat aus .

Das ist die Funktionsweise von GREP-Stilen: In Absätzen dieses Absatzformats wird allen Zeichenketten, die Sie mithilfe der GREP-Syntax definiert haben, vollautomatisch ein Zeichenformat zugewiesen.

Zeichenkette für »z. B.« eintragen

Tragen Sie in das Feld Auf Text folgende Zeichenkette ein:

(?<=z)\.(?=B)

Im Klartext: Sie weisen Ihr Zeichenformat auf jeden Punkt – \. – an, aber nur, wenn ein kleines »z« davor steht – (?<=z) – und wenn ein großes »B« dahinter steht – (?=B). Behalten Sie im Hinterkopf, dass bei GREP zwischen Groß- und Kleinschreibung genau unterschieden wird.

Ein Punkt muss als »\.« geschrieben werden.

3. GREP-Stil für »z. B.« verbessern

»Z. B.« kann auch am Satzanfang stehen, wo das »Z« großgeschrieben wird. Ändern Sie deshalb in den Absatzformatoptionen die vorher eingegebene Zeichenkette wie folgt ab in:

(?<=(?i)z)\.(?=B)

Der Modifizierer (?i) sorgt dafür, dass beim unmittelbar folgenden Zeichen nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden wird.

Jetzt spielen beim ersten Teil der Abkürzung Groß- und Kleinschreibung keine Rolle mehr.

4. GREP-Stil für »u. a.« erweitern

Verallgemeinerung durchführen

Natürlich könnten Sie nach dem beschriebenen Schema für alle denkbaren Abkürzungen eigene GREP-Stile anlegen. Dies wäre aber zum einen ziemlich aufwendig, zum anderen [...]