Das neue Photoshop Lightroom 5: Vom Leidroom zum Lightruhm?

Kaum zu glauben: Auch Photoshop Lightroom (das »Photoshop für Fotografen«) ist inzwischen bei Version 5 angelangt. Es ist Bestandteil der Creative Cloud und im Abonnement der kompletten Produktpalette enthalten, aber auch solo zu beziehen. Speziell hierzulande konnte sich Lightroom nie so recht gegen seine großen Konkurrenten »Aperture« von Apple sowie »Capture One« von Phase One durchsetzen. Das lag durchaus auch an einigen herben Nachteilen von Lightroom. Sind die in der neuen Version behoben?

Zumindest ein dicker Bremsklotz ist jetzt abgeschraubt – durch ein neues Feature namens »Smart-Vorschauen«. Bisher war es ein ziemliches Ärgernis, dass Lightroom- User entweder die interne(n) Festplatte(n) ihres Rechners mit Digitalfotos vollstopfen mussten oder (bei Nutzung externer Speichermedien) keine Bearbeitungsmöglichkeit hatten, solange das entsprechende Medium nicht angeschlossen war.

Smart-Vorschauen werden nicht automatisch erzeugt – leider. Die eine Möglichkeit zu ihrer Generierung bietet sich im Import-Fenster durch Aktivieren der Option »Smart-Vorschauen erstellen«.

Lightroom 5 Dateiverwaltung

Die zweite Möglichkeit versteckt sich im Submenü »Bibliothek > Vorschauen > ….« Der Befehl Smart-Vorschauen erstellen bezieht sich nur auf die markierten Fotos.

Smart-Vorschauen erstellen

Die Erledigung der Aufgabe verlängert den Importvorgang deutlich und wird deshalb mit einem Hinweis angezeigt.

Smart-Vorschau wurde erstellt

Im Bereich Entwickeln finden Sie unter dem Histogramm eine neue Infozeile über den Speicherstatus des Bildes. Existiert eine Smart-Vorschau und ist das Original verfügbar, dann steht dort »Original- & Smart-Vorschau«.

Neue Infozeile

Kann auf das Original gerade nicht zugegriffen werden, dann wird das in der Infozeile mit »Smart-Vorschau« signalisiert.

Kennzeichnung Smart-Vorschau

Klicken Sie auf die Infozeile, dann erhalten Sie zusätzliche Informationen zum Status.

Zusätzliche Informationen

 

Smart-Vorschauen: Raw-Entwicklung ohne HiRes-Daten

Das ändert sich jetzt – allerdings leider nicht automatisch. Das Zauberwort hierfür heißt »Smart-Vorschau«. Diese Hilfsmittel müssen Sie explizit erstellen – entweder durch Aktivieren der Option Smart-Vorschauen erstellen im Dateiverwaltung-Einstellfeld des Importieren-Dialogs 1 (dann werden die Smart-Vorschauen gleich beim Import der Bilddaten mit generiert) oder nachträglich durch Anwählen des Befehls »Bibliothek > Vorschauen > Smart-Vorschauen erstellen«. Dieser Befehl ist nur im Bibliothek-Bereich verfügbar und gilt auch nur für die dort markierten Bilder. Das Löschen von Smart-Vorschauen erfolgt über den Befehl Smart-Vorschauen verwerfen… aus demselben Submenü.

Raw-Entwicklung anhand einer Smart-Vorschau – ohne Vorhandensein der Original-Bilddaten – ist mit Lightroom 5 kein Problem mehr. Selbst für die Definition der Details im gleichnamigen Einstellfeld bei 1 : 1-Monitoranzeige reicht das in den allermeisten Fällen vollkommen aus.

Lightroom-5-Programmfenster

Smart-Vorschauen: Raw-Entwicklung ohne HiRes-Daten

Smart-Vorschauen werden wie alle Vorschauen im Katalog gespeichert. Dieser sollte sich möglichst im Zugriff von Lightroom befinden (wenngleich auch sein Speicherort prinzipiell beliebig ist). Smart-Vorschauen belegen laut Adobe etwa 5 % des Speicherplatzes der Original- Bilddaten.

Vorschaugröße: 6 MP reichen aus

Nach unseren Erfahrungen sind sie etwa 6 MP groß. Das bedeutet: Bei Sensoren bis zu dieser Größe entsprechen sie 1 : 1-Vorschauen, darüber werden sie auf diese Größe verkleinert 8 . 6 MP reichen für eine hochwertige Vorschau prinzipiell aus – lediglich wenn es um feinste Details geht (wie bei der Definition einer kniffligen Schärfung) ist die Vorschau zu klein. Das dürfte jedoch nur selten der Fall sein.

Cleverer Umgang mit externen Volumes

Der große Vorteil dieser Smart- Vorschauen besteht darin, dass Sie alle Entwicklungseinstellungen unabhängig davon vornehmen können, ob die Original-Bilddaten auf dem System verfügbar sind. Das bedeutet: Sie können jetzt problemlos Ihre Original-Bilddaten auf externen Volumes speichern, importieren diese in einen Lightroom-Katalog und aktivieren dabei die Option zur Erstellung von Smart-Vorschauen. Dann stöpseln Sie das externe Laufwerk ab und nehmen irgendwann die Raw-Entwicklung dieser Bilder anhand der Smart-Vorschauen vor (ohne dass die HiRes- Versionen dafür vorhanden sein müssen). Das nächste Mal, wenn das entsprechende Laufwerk wieder am PC hängt ...

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