von Martin Vogler

Zum Jahresende 2022: kleine Tipps für Photoshop, InDesign und Illustrator

Zum Jahresausklang haben unsere Autorinnen ein paar kleine Tipps für Photoshop, Illustrator und InDesign für Sie zusammengestellt. Wir bedanken uns für Ihre Treue und würden uns freuen, Sie auch im neuen Jahr wieder regelmäßig auf unserem Webangebot begrüßen zu dürfen.

Nach einer stressigen Vorweihnachtszeit kehrt in unserer Redaktion nun wieder etwas mehr Ruhe ein. Bleibt eigentlich nur noch, uns bei Ihnen für Ihr Interesse und das positive Feedback im ablaufenden Jahr zu bedanken. Wir beschließen dieses mit ein paar kleinen Tipps für Photoshop, InDesign und Illustrator und hoffen, dass etwas Hilfreiches für Sie dabei ist.

Erholsame Festtage und ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr! (Bildquelle: Adobe Stock free)

 

Photoshop-Tipp (von Marianne Deiters)

Es kann sich lohnen, etwas in der Funktion Tastaturbefehle herumzustöbern, da manche Befehle ziemlich versteckt sind. Ich habe mir kürzlich einen Kurzbefehl zum Aufrufen des Farbwählers erstellt:

1. Wählen Sie im Menü Bearbeiten → Tastaturbefehle und oben im Menü den Befehl Werkzeuge.

2. Scrollen Sie unten im Fenster nach unten. Dort befinden sich die Befehle Vordergrund-Farbwähler und Hintergrund-Farbwähler, für diese sind im Standardsatz keine Kürzel vergeben. Klicken Sie z. B. auf das Feld Vordergrund-Farbwähler.

3. Rechts neben dem Befehl wird ein Feld sichtbar, in das Sie das neue Kürzel eingeben können. Wird ein Kürzel bereits verwendet, kommt eine Warnung. Sie können sie ignorieren und auf die Schaltfläche Akzeptieren klicken oder einen anderes Kürzel eintippen. Ich habe das »ß« eingetragen.

4. Sie können nun den aktuellen Satz speichern (1) oder einen neuen Satz anlegen (2), indem Sie auf die entsprechenden Symbole klicken. Bestätigen Sie die Eingaben mit OK.

Nicht alle Werkzeuge sind über Tastaturbefehle aufrufbar. Möchte man dies ändern, kann man den Dialog Tastaturbefehle und Menüs aufrufen und dort für Funktionen, die man gerne über die Tastatur aktivieren können möchte, eine Tastenkombination einstellen oder eine bereits vorhandene Tastenkombination ändern.

 

InDesign-Tipp (von Isolde Kommer)

In meinem Tipp erläutere ich Ihnen, wie Sie alle mit Ihrem InDesign-Dokument verknüpften Dateien in einem Ordner sammeln. Denn nicht immer möchten Sie Ihr Projekt gleich mit Datei → Verpacken zusammenfassen, um alle verknüpften Bilder in einem einzigen Ordner abzulegen. Mit einem einfachen Befehl, der selbst vielen fortgeschrittenen InDesign-Nutzerinnen und -Nutzern unbekannt ist, schaffen Sie schnell Ordnung, ohne dabei eine Kopie des InDesign-Dokuments selbst erstellen zu müssen:

1. Zeigen Sie das Verknüpfungen-Bedienfeld an und klicken Sie auf die dort zuoberst angezeigte Verknüpfung.

2. Halten Sie die Umschalt-Taste gedrückt und klicken Sie auf die letzte Verknüpfung.

3. Nachdem Sie auf diese Weise alle Bilder ausgewählt haben, klicken Sie mit der rechten Maustaste, um das Kontextmenü zu öffnen. Hier wählen Sie den Befehl Verknüpfung(en) kopieren nach.

Mit diesem einfachen Befehl schaffen Sie schnell Ordnung.

 

4. Wählen Sie den gewünschten Ordner aus und klicken Sie auf Ordner auswählen. Und schon haben Sie auf unkomplizierte Weise Ordnung in Ihrem Projekt geschaffen: InDesign hat alle ausgewählten Dateien in den angegebenen Ordner kopiert und die Verknüpfungen des Dokuments entsprechend geändert.

Illustrator-Tipp (von Monika Gause)

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In diesem Tipp erläuterte ich, wie Sie Lücken füllen können, und zwar so, dass die Füllungen bis zum Rand des Objekts reichen.

Es sollen nicht nur die geschlossenen Flächen gefüllt werden, sondern auch die offenen.

 

Sehen wir uns zunächst das Doppelkreuz an. Wir markieren dieses und legen im Aussehen-Bedienfeld für dieses eine neue Fläche an.

Neue Fläche angelegt

 

Diese Fläche verschieben wir unter das Zeichen.

Die Fläche wird unter das Zeichen verschoben.

 

Um die Form nun zu schließen, klicken wir unten auf das FX-Symbol und wählen Pfad → Pfad verschieben.

Wir wählen den Effekt Pfad verschieben.

 

Nun sehen wir, dass sich bei einer Erhöhung des Versatz-Werts zwar die Form schließt, aber leider nicht so eng wie möglich.

Die Form wird geschlossen, aber nicht so eng wie möglich.

 

Der Trick besteht nun darin, den Effekt Pfad verschieben ein weiteres Mal anzuwenden und bei diesem dann einen negativen Wert bei Versatz einzustellen.

Der Effekt wird ein zweites Mal angewendet und dann der Versatz-Wert so lange verringert, bis die Lücken glatt gefüllt sind.

 

Bei einem Wort mit mehreren Buchstaben verhält sich das Ganze dann aber wieder ein wenig anders. Wir erstellen auch bei diesem zunächst eine Fläche, die wir unter das Zeichen verschieben. Danach wenden wir auch bei diesem den Effekt Pfad verschieben an und erhöhen den Versatz, bis alle Lücken gefüllt sind.

Bis hierhin sieht es noch so aus, als würde es wie zuvor funktionieren.

 

Wenn wir nun aber den Effekt Pfad verschieben erneut anwenden und den Versatz-Wert verringern, sehen wir, dass es in diesem Fall nicht funktioniert. Es entstehen wieder Lücken, weil es sich um mehrere Objekte handelt.

Es entstehen wieder neue Lücken.

 

Also muss man diese Objekte verbinden. Dazu nutzen wir einen Pathfinder-Effekt, und zwar Effekt → Pathfinder → Hinzufügen.

Wir wählen den Pathfinder-Effekt Hinzufügen.

 

Diesen Effekt ziehen wir zwischen die beiden Pfad-verschieben-Effekte.

Der Effekt muss zwischen den beiden Pfad-verschieben-Effekten liegen.

 

Nach einer erneuten Anpassung der Werte erhalten wir die gewünschte enge Füllung.

Die Füllung passt sich nun an das gesamte Objekt an.

 

Wie sieht es mit offenen Linien aus? Diese müssen zunächst zu Flächen werden. Dazu markieren wir diese und wählen den Effekt Pfad → Konturlinie.

Wählen Sie den Effekt Pfad → Konturlinie.

 

Danach vollziehen wir wieder das bereits beschriebene Prozedere. Mit dem ersten Effekt füllen wir die Form großzügig, bis alle Lücken verschwunden sind.

Das Objekt wird großzügig gefüllt.

 

Dann fügen wir wieder den Effekt Pathfinder → Hinzufügen ein und im Anschluss daran den Effekt Pfad verschieben. Nach einer Verringerung des Versatzes haben wir die gewünschte enge Füllung, die wir wahlweise auch noch mit einer kleinen Zugabe versehen können.

In diesem Fall schließt die Füllung nicht ganz bündig mit dem Objekt ab, das ist aber so gewünscht.

 

Photoshop-Tipp (von Martin Vogler)

Manchmal muss man eingescannte Texte oder Zeichnungen freistellen. Dies könnte man zum Beispiel mit dem Zauberstab-Werkzeug erledigen, dessen Funktionsweise ich in diesem Artikel erläutert hatte. Nach der Auswahl erfolgt dann die Freistellung über eine Ebenenmaske.

In manchen Fällen kann man dies aber deutlich eleganter lösen – und zwar über die Mischoptionen, die man im Ebenen-Bedienfeld durch Klick auf das FX-Symbol (Befehl Fülloptionen) oder durch Doppelklick neben den Ebenennamen aufruft.

Die Mischoptionen erreicht man über den Befehl Fülloptionen.

 

Hier muss man nun lediglich unter Mischen, wenn bei Diese Ebene den weißen Regler mit gedrückter Alt-Taste nach links ziehen. Dadurch erfolgt sogleich eine Freistellung. Durch das Teilen des Reglers werden dabei zugleich auch noch die Kanten geglättet.

Für das Freistellen reicht es aus, den weißen Regler nach links zu ziehen.

 

Nun gibt es aber das Problem, dass es sich bei dieser Freistellung eigentlich gar nicht um eine richtige Freistellung handelt. Es werden lediglich Pixel ausgeblendet. Dies merkt man, wenn man das Objekt füllen möchte – für Photoshop sind die ausgeblendeten Pixel noch Bestandteil der Ebene, und deswegen werden auch diese gefüllt.

Stellt man eine Farbüberlagerung ein, werden alle Pixel der Ebene gefüllt, auch die ausgeblendeten.

 

Dieses Problem kann man aber ganz einfach lösen. Nachdem man die Pixel über die Mischoptionen ausgeblendet hat, muss man die Ebene einfach in ein Smartobjekt umwandeln, indem man mit der rechten Maustaste auf die Ebene klickt und den Befehl In Smartobjekt konvertieren wählt.

Dadurch wandelt Photoshop die »fingierte« Transparenz in eine tatsächliche um. Sie können nun mit der Ebene ganz normal arbeiten, sie mit Ebeneneffekten versehen und ohne Qualitätsverluste transformieren.

Das Praktische ist, dass Sie diese Freistellung auch jederzeit schnell anpassen können, indem Sie das Smartobjekt öffnen und den Regler in den Mischoptionen neu justieren.

Durch das Konvertieren in ein Smartobjekt wird eine echte Transparenz erzeugt.

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