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In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit einer spannenden Technik, die auf dem Holzletterdruck basiert und diesen in das Zeitalter der digitalen Typografie überträgt. Die Grundlage sind variantenreiche Schriftfamilien – chromatische Fonts – die genau für diesen Zweck geschaffen wurden.
Typografie, die »schwarze Kunst«, ist traditionell einfarbig. Trotzdem gab es schon Mitte des 18. Jahrhunderts Techniken, mit denen Schriftzüge mehrfarbig gestaltet werden konnten, und seit 1840 wurden Schriften mit aus Holz geschnittenen Lettern in mehreren Variationen und mehreren Farben übereinandergedruckt, um »bunte« Typografie zu erzielen. Die neueste Entwicklung sind farbige SVG-Schriften, etwa für Emojis.
Für farbige Schrifteffekte wurden in den Zeit der Holzlettern und werden auch heute am Computer zwei oder mehr exakt zueinander passende Schnitte einer Schrift in verschiedenen Farben übereinander gestapelt. Jeder Schnitt weist ausgesparte Bereiche auf, die die Farbe der darunter- liegenden, in einem anderen Schnitt derselben Familie gedruckten bzw. gesetzten Buchstaben sichtbar macht.
In der letzten Zeit sind chromatische Fonts vor allem für Überschriften- und Logogestaltungen wieder sehr angesagt. In der Folge haben zahlreiche Gestalter entsprechende Schriftfamilien gestaltet, von denen eine gute Auswahl in die Adobe-Fonts-Bibliothek aufgenommen wurden, sodass Sie als Creative-Cloud-Abonnent ohne weitere Kosten darauf zugreifen können.
Chromatische Fonts können einfach gehalten oder auch komplexer aufgebaut werden.
Auf Adobe Fonts (fonts.adobe.com) finden Sie eine Auswahl guter chromatischer Fonts. Einige erinnern eher an typische Western-Saloon- oder Zirkusplakat-Schriften und dürften außer für Retroprojekte ein sehr eingeschränktes Einsatzgebiet finden, aber andere sind für die verschiedensten Zwecke geeignet.
Um chromatische Fonts zu finden, probieren Sie es mit Schlagworten wie »shaded«, »shadow«, »outline«, »inline« »hairline«, »extrude«, die Sie in das Suchfeld eingeben. Dann werden Sie schnell auf chromatische Fonts stoßen, die Sie an der großen Anzahl von übereinanderlegbaren Schnitten erkennen [Abb. 1].
Abb. 1: Chromatische Schriften, wie etwa Discourse, bestehen meist aus etlichen Schnitten, die exakt übereinanderpassen und mit denen Sie sehr individuelle Gestaltungen erzielen können.
Sobald Sie auf Adobe Fonts eine passende Schrift gefunden haben, aktivieren Sie sie einfach, indem Sie die Schieber Schriftart aktivieren neben den gewünschten Schriftschnitten aktivieren. Die Schriften werden daraufhin mit Ihrem Creative-Cloud-Abo synchronisiert und sind anschließend in InDesign (sowie Photoshop, Illustrator und anderen Creative-Cloud-Apps) nutzbar.
Hier eine Auswahl von chromatischen Adobe-Fonts:
Balboa Plus
Brim Narrow
Bungee
Cheap Pine
DeLittle Chromatic
Discourse
FF Prater
HWT American
Industry Inc
Modula Round
Rig Shaded und Rig Solid
Rosewood
Zebrawood
Natürlich muss sich Ihre Suche nach chromatischen Fonts nicht auf den Adobe-Fontserver beschränken. Beispielsweise hier werden Sie ebenfalls fündig:
https://www.myfonts.com/tags/chromatic
https://www.fontshop.com/people/david-sudweeks/fontlists/chromatic-fonts
Oder Sie suchen im Internet »layer fonts« bzw. »chromatic fonts« ein, um weitere Schriftquellen aufzutun.
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