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Die Zählweise irritiert dabei allerdings ein wenig. Die neueste Version nennt sich »Photoshop CC 2014.2.1«. Wenn weiterhin jedes Mal eine Ziffer angehängt wird, gibt es bald »Schlauchversionsnummern«. Interessant ist es aber allemal, was Adobe hier zu bieten hat. Und nachdem das Update für CC-Abonnenten kostenfrei ist, sollten Sie nicht zögern, es herunterzuladen und zu installieren.
Der erste Vorteil ist keiner von Photoshop allein, er betrifft Illustrator und einige Mobile Apps genauso: Es gibt jetzt Creative-Cloud-Bibliotheken. Mit den aus InDesign bekannten Bibliotheken sind sie eng verwandt – leider sind sie mit diesen aber nicht kompatibel. Da die Speicherung der Bibliothekselemente in der Creative Cloud erfolgt, müssen Sie dort angemeldet sein, um diese nutzen zu können.
War dies beim Start von Photoshop nicht der Fall oder bestand keine Internetverbindung, dann müssen Sie diese zuerst herstellen und sich anmelden. Erst nach einem Neustart von Photoshop steht die Bibliotheksfunktion zur Verfügung.
Die Bibliotheken haben ein eigenes Bedienfeld, in dem Sie zunächst mit einem Menü Bibliotheken anlegen oder vorhandene anwählen können. Rechts neben dem Menü können Sie die Darstellungsart umschalten: Symbole oder Listen. Elemente in die Bibliothek einzufügen ist ganz einfach: Ziehen Sie sie aus dem Dateifenster in das Bibliotheken-Bedienfeld.
Gehen Sie so vor, dann landen die Elemente als Bild, Text oder Grafik in der Bibliothek (und zwar im Bereich »Grafiken«) – je nachdem, ob sie aus einer Bild-, Text- oder Formebene stammen. Entsprechend können Sie sie auch aus der Bibliothek wieder in Ihr aktuelles Dokument ziehen und sie damit wiederverwenden.
Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten, Informationen in der Bibliothek abzulegen – und diese machen die Sache erst richtig interessant: Haben Sie in Ihrer Datei eine Ebene aktiviert, dann können Sie nicht nur deren Inhalt (oder Teile davon) als Grafikelement katalogisieren, sondern auch andere Aspekte: Textstile, Ebenenstile oder Farben. Dies erfolgt mithilfe der Tasten im Bedienfeld unten links:
Einer der großen Vorteile der neuen Bibliotheken ist, dass ihre Inhalte in der Creative Cloud gespeichert werden, nicht lokal. Deshalb bleiben sie für alle Lizenzen, die mit einem Adobe-Account angemeldet sind, synchronisiert. Bei einem Programm- oder Systemwechsel stehen Ihnen sofort wieder alle Inhalte zur Verfügung, die Sie in Bibliotheken abgespeichert haben.
Im Menü »Ansicht« finden Sie zwei neue Befehle zur Steuerung von Hilfslinien: »Neues Hilfslinienlayout…« und »Neue Hilfslinien aus Form«. Leider wird bei dem zweiten der Befehle keine Hilfslinie entlang der tatsächlichen Kontur erzeugt – Hilfslinien können nach wie vor nur exakt horizontale oder vertikale Geraden sein. Wählen Sie diesen Befehl an, dann erhalten Sie immer zwei horizontale und zwei vertikale Hilfslinien, die an den orthogonalen Extrempunkten des Inhalts der aktuellen Ebene oder Auswahl ausgerichtet werden.
Der Befehl »Ansicht → Neues Hilfslinienlayout…« zeigt ein komplexes Dialogfeld, in dem Sie ein komplettes Hilfslinienraster – horizontal und vertikal – anlegen können. Für Spalten und Zeilen sind die Anzahl, die Breite bzw, Höhe und der Abstand definierbar, optional kann auch ein Rand einbezogen werden. Parametersätze können Sie als Vorgabe speichern und wiederverwenden.
Erzeugen Sie eine neue Ebenengruppe, dann werden alle markierten Ebenen automatisch in diese aufgenommen. Zum Auflösen einer Ebenengruppe dient der neue Befehl »Ebene → Ebenengruppierung aufheben«.
Eine große Hilfe für Webdesigner ist ein neuer Befehl im Menü »Datei«: »Elemente extrahieren…«. Wählen Sie ihn an, dann erscheint ein umfassendes Dialogfeld, in dem rechts alle Elemente aufgelistet sind, die einzeln exportiert werden können. Es sind dies die Inhalte von Ebenen oder Ebenengruppen, die beim Öffnen des Dialogs aktiviert waren.
Allen Elementen in der Liste können Sie eines von sieben Dateiformaten (png-8, png-24, png-32, gif, jpg oder svg) sowie eine individuelle Größe in Pixeln oder einer anderen Maßeinheit zuweisen. Benötigen Sie mehrere unterschiedliche Varianten von einem Asset, dann duplizieren Sie dieses einfach mit der »+«-Taste, die erscheint, wenn Sie den Mauszeiger über seinem Listeneintrag platzieren.
Schön am Dialogfeld »Elemente extrahieren« ist, dass Sie auch dann in Photoshop weiterarbeiten können, wenn es geöffnet ist. Im Prinzip funktioniert es damit ähnlich wie ein Bedienfeld. Dadurch ist es zum Beispiel auch möglich, weitere Elemente zur Extraktion hinzuzufügen. Aktivieren Sie dazu in Photoshop einfach die Ebene(n) und/oder Ebenengruppe(n), die Sie hinzufügen möchten, und klicken Sie unten in der Liste auf die Taste »Hinzufügen«.
Mithilfe der Tasten über der Liste können Sie schnell Größenvarianten aller Assets in bestimmten Faktoreninkrementen (0,25, 0,5, 2, 3) hinzufügen. Sie können dies erweitern, indem Sie auf die Taste »Einstellungen…« klicken. Das zeigt ein weiteres Dialogfeld, das zusätzliche Größenvarianten zur Verfügung stellt, für die jeweils eigene Speicherkonventionen vereinbar sind.
Haben Sie alle Einstellungen vorgenommen, dann klicken Sie auf »Extrahieren…«. Sie legen den Speicherort fest und Photoshop generiert selbsttätig alle Assetvarianten sowie eine dazugehörende Verzeichnisstruktur.