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Dass Bildbearbeitung eine Menge Arbeitsspeicher benötigt, ist klar. Andererseits werden moderne Rechner, selbst wenn man sie beim Discounter kauft, heute schon von Haus aus mit mehr als reichlich RAM ausgeliefert. 4 GByte sind meist das Minimum, der Standard liegt eher bei 8 GByte, Top-Modelle verfügen über 16 und mehr GByte.
Trotzdem kann es passieren, dass man immer noch nach einer gewissen Rechenzeit bei einer arbeitsintensiven Operation die Meldung erhält, dass der Vorgang mangels Arbeitsspeicher nicht ausgeführt werden konnte . Diesem Mangel kann man vermeintlich schnell abhelfen – indem man in »Photoshop/Bearbeiten > Voreinstellungen > Leistung…« Photoshop im Bereich »Speichernutzung« einfach mehr vom reichlich vorhandenen Speicher zuweist .
Nach einem Neustart von Photoshop (der ist Voraussetzung dafür, dass die Speicherzuweisung wirksam wird), folgt meist die Ernüchterung: Die Fehlermeldung hält sich hartnäckig und ist nicht zum Verschwinden zu bringen.
Bevor Sie nun bei Ihrem PC- (Versand-)Händler eine Aufrüstung bestellen, probieren Sie es doch einmal andersherum: Verringern Sie die Zuweisung erheblich, fast bis zum Minimum 3 (und starten Sie Photoshop neu). Wenn Sie Glück haben, funktioniert der Arbeitsschritt jetzt. Warum?
Photoshop verwendet zwei Arbeitsspeicher: echten und virtuellen. Letzterer befindet sich auf der Festplatte. Und dort steht in der Regel sehr viel mehr Platz zur Verfügung als im echten RAM – im Idealfall Hunderte von GBytes. Dieser Ersatz-RAM hat jedoch einen nicht zu unterschätzenden Nachteil: Er ist um einiges langsamer als der echte Arbeitsspeicher.
Leider ist Photoshop nicht dazu in der Lage, während eines Rechenvorgangs von einem RAM in den anderen zu wechseln, wenn der Platz knapp wird. Jeder Vorgang muss komplett in dem Speicherbereich zu Ende geführt werden, in dem er begonnen wurde. Reicht der Platz nicht aus, dann erhalten Sie die bekannte Fehlermeldung. Haben Sie Photoshop aber von vornherein so wenig (echten) Arbeitsspeicher zugewiesen, dass es praktisch alle rechenintensiven Vorgänge in den virtuellen RAM auf der Festplatte auslagern muss, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Platz dort ausreicht, um den Prozess auch zu Ende zu führen.
Diese Frage drängt sich schier auf. Das ist allerdings nicht zu empfehlen und Sie würden es auch schnell bereuen. Wie bereits gesagt, arbeitet der virtuelle Speicher viel langsamer als der echte. Sie würden dadurch zwar Sicherheit gewinnen, was speicherintensive Prozesse anbelangt, aber Sie erkaufen sich das mit einer erheblich geringeren Performance. Deshalb sollten Sie nicht vergessen, nach einer solchen Aktion die Speicherzuweisung an Photoshop wieder zu erhöhen.
Im Bereich »Leistung« des Dialogfelds »Voreinstellungen« erhalten Sie von Photoshop auf der Basis des verfügbaren Arbeitsspeichers einen Vorschlag (»Idealer Bereich«). Wenn Sie hauptsächlich mit Photoshop arbeiten, empfehle ich Ihnen, ungefähr den oberen Wert dieses Vorschlags zu übernehmen. Das sorgt für optimale Performance – mehr kann ebenso schädlich sein wie sehr viel weniger.
Natürlich sind Festplatte und Festplatte nicht das Gleiche – vorausgesetzt, ...