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von Monika Gause
Wir haben ein Logo gestaltet, bei dem die weißen Elemente durchsichtig werden sollen. Dieser Entwurf soll dem Kunden gezeigt werden. Zugleich möchten wir das Ganze so aufbauen, dass Änderungswünsche des Kunden einfach und schnell durchgeführt werden können.
Die weißen Elemente sollen in der finalen Version gestanzt werden.
Sobald der Entwurf freigegeben ist, wird die Abgabeversion am Ende natürlich noch umgewandelt und richtig mit Pathfinder-Funktionen gestanzt, damit es ausgeschnitten werden kann.
In diesem Artikel erläutern wir Ihnen, wie Sie das fertig gestaltete Logo vor der Abgabe aufbereiten sollten.
Wie kann man diese Aufgabe lösen? Man könnte mit Deckkraftmasken arbeiten oder zusammengesetzte Formen erstellen. Dabei müssten aber immer bereits Teile umgewandelt oder zusätzliche Elemente erstellte werden, um die Stanzung zu erreichen.
Sehen wir uns zunächst einmal an, wie unser Entwurf aufgebaut ist. Wir haben die Objekte, die sich innerhalb der Fläche befinden und sich überdecken, mit einer weißen Kontur und einer grünen Fläche versehen. Die weißen Linien müssen nun durchsichtig werden.
Das Logo ist ganz simpel aufgebaut.
Um alle weißen Linien auszuwählen und keine zu vergessen, klicken wir eine Linie mit dem Direktauswahl-Werkzeug an und wählen den Befehl Auswahl → Gleich → Konturfarbe.
Mit diesem Befehl werden alle weißen Konturen auf einen Schlag ausgewählt. Die Flächenfarbe spielt dabei keine Rolle.
Im nächsten Schritt setzen wir im Aussehen-Bedienfeld die Deckkraft bei Kontur auf den Wert »0«.
Die Deckkraft wird auf »0« gesetzt.
Dadurch wird die Kontur unsichtbar.
Die Kontur ist nun nicht mehr zu sehen.
Dasselbe machen wir auch mit dem Schriftzug, setzen auch dessen Deckkraft auf den Wert »0«.
Auch der Schriftzug wird unsichtbar gemacht.
Nun sind innerhalb der Logofläche nur noch die Füllungen existent, wenn auch aufgrund der identischen Farbe nicht sichtbar.
Es sind nur noch die die Flächen vorhanden.
Wir aktivieren alle Logoelemente und gruppieren sie (Strg/Befehl + G).
Die Objekte wurden in eine Gruppe gelegt.
Jetzt gibt es einen kleinen Trick. Wir aktivieren im Transparenz-Bedienfeld die Option Aussparungsgruppe und sehen, dass die Logoelemente direkt gestanzt werden.
Es muss nur ein Häkchen gesetzt werden, um die Stanzung erfolgen zu lassen.
Dieses Zwischenergebnis muss aber noch etwas angepasst werden, denn die Konturen sind noch etwas dünn.
Ein häufige Fehlerursache bei Aussparungen ist die Verwendung der GPU (Graphics Processing Unit), also des Grafikprozessors. Dies können Sie schnell überprüfen, indem Sie die GPU-Verwendung über das Ansicht-Menü deaktivieren. Ist der Menüeintrag auf Mit GPU anzeigen gesetzt und der Fehler immer noch zu sehen, liegt es nicht an der GPU.
In unserem Fall wird die Aussparung noch nicht durch alle Gruppenelemente durchgeleitet. Wir ändern dies, indem wir uns bis in die letzte Gruppe durchklicken und auch dort die Option Aussparungsgruppe anklicken.
Der Strich bei Aussparungsgruppe ist gesetzt. Ab sofort wird die Aussparung also durchgeleitet.
Im Ergebnis stanzt die Kontur auch durch die Fläche desselben Objekts.
Nun erfolgt die Stanzung wie gewünscht.
Das Praktische an diesem Aufbau ist nun, dass die Elemente nun sozusagen live gestanzt werden. Ändert man zum Beispiel etwas an einer Form, wird die Stanzung direkt aktualisiert.
Nach Anpassung der Kontur wird auch die Stanzung sofort aktualisiert.
Auch eine Erhöhung der Konturstärke wird direkt berücksichtigt.
Erhöhung der Stärke im Kontur-Bedienfeld
Auch Effekte werden direkt gestanzt.
Die Kontur wird aufgeraut. Das Aufrauen wird direkt auch bei der Stanzung berücksichtigt.
Es ist auch möglich, das Logo am Ende ganz leicht »in einem Rutsch« umzuwandeln. Dazu wählen wir Objekt → Transparenz reduzieren.
Einstellungen im Dialog Transparenz reduzieren
Danach müssen mit Pathfinder-Funktionen eventuell noch ein paar Dinge bereinigt werden. Aber danach kann man das Ganze auch schon in die Produktion geben.
Wie Sie gesehen haben, machen es Aussparungsgruppen möglich, sehr effizient zu stanzen.
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