von Dirk Metzmacher

Einfache Simulation eines Infrarot-Bildes mit Camera-Raw-Filtern

Schwarzweiß-Fotos im Infrarot-Bereich bieten ein spannendes stilistisches Thema. Dabei wird der blaue Himmel sehr dunkel, Grüntöne (wie etwa von Blättern) sehr hell nachgezeichnet. Und genau das macht auch den Reiz dieser Aufnahmen aus, wobei sich der Effekt leicht in Photoshop simulieren lässt. Der Camera Raw-Filter bietet dazu so einige Regler an.

Der typische Infrarot-Look ist schnell erzeugt. Man muss man lediglich wissen, welche Regler man wie einzustellen hat (Bildquelle: MEV).

Infrarot-Simulation-Schritt 1: Ebene vorbereiten

1. Kopieren Sie die Hintergrundebene über das Tastenkürzel Strg+J (das entspricht einem Klick im Menü auf Ebene → Neu → Ebene durch Kopieren).

2. Gehen Sie auf Filter → Für Smartfilter konvertieren. So können wir im nächsten Schritt den Camera Raw-Filter als Smartfilter der Ebene zuweisen und halten diesen damit immer editierbar, selbst nach dem Abspeichern und späteren Öffnen.

Bei »Für Smartfilter konvertieren« wird die Ebene in ein Smart-Objekt umgewandelt. Sie können dann die Filterwirkung jederzeit nachträglich anpassen.

Schritt 2: Camera Raw als Filter

3. In aktuellen Photoshop-Versionen gehen Sie auf Filter → Camera Raw-Filter, um das Modul der Ebene zuzuweisen. Nutzer älterer Photoshop-Programme gehen den Weg über die Bridge und können da über einen Rechtsklick auf ein Foto selbst JPEGs in Camera Raw öffnen.

Wir haben nun die Möglichkeit, das Foto zunächst generell zu optimieren, etwa mit den Reglern von Farbtemperatur bis Sättigung unter den Grundeinstellungen.

4. So habe ich hier etwa den Kontrast verstärkt, was gerade bei unbunten Umsetzungen empfehlenswert ist. Fehlt die Farbe, so müssen wir dem Auge halt verstärkte Kontraste anbieten.

Zunächst wird das Farbfoto durch Verstärkung der Tiefen und Lichter kontrastreicher gemacht.

Schritt 3: Infrarot-Simulation

5. Zur eigentlichen Simulation des Infrarot-Effektes wechseln Sie zum Bereich HSL/Graustufen und aktivieren da In Graustufen konvertieren.

6. Setzen Sie die Gelbtöne auf »+20«, die Grüntöne auf »+90«. So werden aus den grünen Pflanzen weiße.

7. Setzen Sie dann den Regler für die Blautöne auf »-85«. So wird der Himmel schön dunkel und der typische Infrarot-Effekt erscheint. Diese Regler beeinflussen also den Helligkeitswert einzelner Farbbereiche (wobei Sie gerne auch die weiteren Regler bedienen dürfen). So ist der Infrarot-Effekt schnell eingestellt.

Die Helligkeitswerte einzelner Farben werden gezielt beeinflusst.

Schritt 4: Körnung und Vignette

8. Da wir gerade den Camera Raw-Filter geöffnet haben, wechseln wir in den Bereich Effekte, um eine Körnung und eine Vignette zu simulieren. Setzen Sie die Stärke der Körnung herauf und spielen Sie mit den Reglern Größe und Unregelmäßigkeit.

9. Die Stärke der Vignettierung setzen Sie auf »-50« herab. Die Art Farbpriorität ist hier empfehlenswert, da Photoshop dann nur einen einfachen Schatten erzeugt, was hier erwünscht ist. Wer mag, bestimmt noch die Rundheit der Vignette sowie den Mittenwert, um den Abstand zur Mitte hin und die generelle Form zu steuern.

Der fertige Infrarot-Effekt.

10. Nach dem Bestätigen über OK wird der Filter der Ebene zugewiesen. Ein Doppelklick auf den Namen des Filters ruft das Dialog-Fenster jederzeit wieder für eine Nachjustierung auf.

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